Am Ostersonntag dem 08.04.2007 um 18:08 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Pyrmont alarmiert. Die Meldung lautet: Feuer in einem Wohnhaus im Borchardtsweg – Personen sind noch im Gebäude eingeschlossen.
Als die ersten Kräfte an der Einsatzstelle eintrafen, stand eine Art Küche und teile des Flures im Erdgeschoss im Vollbrand und die Flammen schlugen aus mehreren Fenstern. Anwohner wiesen auf eine Person hin, die an einem Fenster gesehen worden war aus dem dichter Brandrauch kam. Umgehend wurden Leitern vorgenommen um die Person zu retten. Doch das gestaltete sich schwieriger als Gedacht, da sie die Rettung verweigerte. Erst durch gutes zureden stieg die Person aus dem Fenster und wurde dem Rettungsdienst übergeben. Dieser war mit 2 Ärzten (NEF Bad Pyrmont + zufällig anwesendem Leitendem Notarzt) und 2 Rettungswagen (RTW Bad Pyrmont + RTW Elbrinxen) vor Ort. Der Patient wurde in einem Bad Pyrmonter Krankenhaus stationär aufgenommen. Nach Ermittlungen der Polizei vermutet diese, dass der Bewohner das Feuer selbst in Lebensmüder Absicht gelegt hatte. Weiteres hierzu erfahren sie über den Link zum Polizeipressespiegel weiter unten. Zeitgleich ging der erste Angriffstrupp über einen Nebeneingang und anschließend über den Haupteingang in das Gebäude vor und bekämpfte das Feuer mit einem C-Rohr. Erschwert wurde dieses jedoch durch die enorme Hitze- und Rauchentwicklung und der Tatsache das sämtlich Fenster verdunkelt waren und dadurch absolute Nullsicht herrschte. Ebenso ging eine große Gefahr von dem Hauptstromanschluss des Hauses aus, da dieser durch das Feuer komplett offen lag. Beim Eintreffen der Feuerwehr sah man große Lichtbögen und hörte explosionsartige Kurzschlüsse in der brennenden Küche. Ein zweiter Angriffstrupp ging über Leiterteile durch ein Fenster im Obergeschoss ins Gebäude vor und suchte bis zum zusammentreffen mit dem Trupp aus dem Erdgeschoss, dass Gebäude nach weiteren Personen ab. Gefunden wurden glücklicherweise keine. Nachdem Entlüftungsöffnungen und Lüfter vor dem Gebäude in Stellung gebracht wurden, konnte das Haus endlich rauchfrei gemacht werden. Dabei entdeckte der erste Angriffstrupp Brandbeschleuniger in flüssiger Form im gesamten Haus. Hätten diese Flüssigkeiten und deren Ausgasungen ein zündfähiges Mischungsverhältnis erreicht, wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Durchzündung bzw. Explosion gekommen. Das hätte für die im Gebäude eingesetzten Trupps fatale Folgen gehabt. Im weiteren Einsatzverlauf wurde die Wärmebildkamera der Feuerwehr Lügde angefordert, um nach versteckten Glutnestern und Schwelbränden in den Holzbalken und der Deckenkonstruktion zu suchen. Die dort gefunden Brände wurden dann im Rahmen der Nachlöscharbeiten abgelöscht.
Anschließend wurde das Haus von der Polizei und den Brandursachenermittlern untersucht.
Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 100.000 Euro. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar.
Der Einsatz endete um 20:17 Uhr.
Eingesetzte Fahrzeuge und Kräfte:
Feuerwehr Bad Pyrmont:
Einsatzleitwagen ELW
Löschfahrzeug LF16/12
Drehleiter DLK23/12
Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF20/20
Gerätewagen Logistik GW-L
Mannschaftstransportwagen MTW
Rettungsdienst:
2 Notärzte aus Bad Pyrmont + RTW Bad Pyrmont und Elbrinxen
Polizei Bad Pyrmont und Kripo (Brandursachenermittlung)
Stadtwerke Bad Pyrmont
Feuerwehr Lügde mit einem Fahrzeug (Wärmebildkamera)
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