Aufwendiger Brandeinsatz bei einem Schwelbrand in einer Küche.
Feuerwehr ist mehrere Stunden im Einsatz.
Am 28.06.2005, nur einen Tag nach dem Flugzeugabsturz zwischen Baarsen und Vahlbruch wurde die Feuerwehr Bad Pyrmont erneut zu einem Einsatz gerufen.
Um 11:34 Uhr wurde der Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle über den Notruf 112 ein Zimmerbrand gemeldet. Die Einsatzstelle befand sich in der Lortzingstraße in Bad Pyrmont. Dort hatte ein Bewohner eine starke Verqualmung, Brandgeruch und starke Hitze in der eigenen Wohnung entdeckt. Daraufhin wurde um 11:35 Uhr die Schwerpunktfeuerwehr Bad Pyrmont und der Rettungswagen des DRK in Bad Pyrmont alarmiert. Der RTW des DRK traf als erstes Fahrzeug an der Einsatzstelle ein und meldete folgende Lage an die Leitstelle: Wohnung ist verqualmt, Wohnungstür heiß und es kann nicht ausgeschlossen werden das sich noch Personen in der Wohnung aufhalten. Aufgrund dieser Meldung wurde der Notarzt aus Bad Pyrmont ebenfalls vorsorglich zu der Einsatzstelle alarmiert. Nur 5 Minuten nach der Alarmierung der Feuerwehr trafen der Einsatzleitwagen und das LF 16/12 zeitgleich als erste Fahrzeuge an der Einsatzstelle ein. Es wurde umgehend die Lage erkundet und wie folgt beurteilt.
Es brennt vermutlich in der Küche der Dachgeschosswohnung im 2. OG. Von außen keine Personen erkennbar. Die Wohnung ist stark verqualmt. Alle anderen Wohnungen im Haus sind geräumt. Offenes Feuer ist nicht zu erkennen. Daraufhin wurden die Einsatzschwerpunkte gesetzt. Erkundung der Wohnung und absuche nach Personen durch den ersten Angriffstrupp des LF 16/12 unter umluftunabhängigen Atemschutz. Mitnahme von Fluchthauben und Kleinlöschgerät(Kübelspritze). Sicherstellen eines Rettungstrupps. Vorbereiten eines Innenangriffs mit C-Rohr.
Der Angriffstrupp konnte keine Personen in der Wohnung auffinden. Das eigentliche Feuer war aus. Lediglich in der Außenwand der Küche schwelte noch ein Feuer, welches sich aber nicht einfach ablöschen ließ, da es in der Wand saß und so nicht erreicht werden konnte. Daher wurde zuerst die Wohnung durch öffnen der Fenster belüftet und das C-Rohr in die Wohnung verlegt. Anschließend wurden die darunter- und darüberliegenden Etagen nach weiteren Brandherden/Schwelbränden abgesucht. Aber hier wurden keine weiteren Schwelbrände gefunden. Zeitgleich wurde die Stromversorgung der Wohnung ausgeschaltet um die eingesetzten Kräfte bei der späteren Arbeit nicht zu gefährden. Anschließend wurde mittels Feuerwehraxt, Motorkettensäge und Stemmeisen die ersten Bereiche des Küchenbodens, der Wand und der Decke in mühsamer und schweißtreibender Arbeit noch teilweise unter umluftunabhängigen Atemschutz eröffnet und die darin schwelenden Brände abgelöscht. Da auch in der äußeren Dämmung der Außenwand das Feuer schwelte, mußte auch dort über Steckleiterteile die Verputzung und Dämmung eröffnet werden um an alle Glutnester heran zu kommen. Um sicher zu gehen das keine Glutnester übersehen wurden, forderte man noch die Wärmebildkamera der Nachbarwehr Lügde aus Nordrhein Westfalen an, um gezielt nach Glutnestern zu suchen. Während der laufenden Einsatzmaßnahmen brach dann noch vor der Haustüre eine Bewohnerin des Hauses bewusstlos zusammen. Sie wurde umgehend von zwei eigenen Kameraden der Feuerwehr, welche auch Rettungsassistenten sind erstversorgt und der Notarzt sowie der Rettungswagen beordert sich um die Patientin zu kümmern und weiter zu versorgen. Die junge Dame musste dann aber glücklicherweise nicht ins Krankenhaus befördert werden, da es sich wohl nur um einen kleinen Schwächeanfall handelte, der vermutlich durch das warme Wetter und die Geschehnisse vor Ort herbeigeführt wurde. Im weiteren Verlauf wurden dann noch zwei Katzen in der Wohnung gefunden. Eine davon war bereits länger tot, die zweite lebte noch und wurde umgehend einem Tierarzt in Bad Pyrmont zugeführt. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Lügde konnten dann unter Zuhilfenahme der Wärmebildkamera alle restlichen Glutnester entdeckt und abgelöscht werden. Wie immer klappte die Zusammenarbeit hervorragend und wir bedanken uns für die geleistete Unterstützung bei den Kameraden aus Lügde.
2 1/2 Stunden nach der Alarmierung waren alle Maßnahmen abgeschlossen und die Feuerwehr konnte die Einsatzstelle verlassen und im Standort wieder die Einsatzbereitschaft herstellen.
Der Sachschaden am Gebäude wird auf ca. 30.000 € geschätzt.
Eingesetzte Fahrzeuge und Personen:
Feuerwehr Bad Pyrmont:
Einsatzleitwagen ELW
Mannschaftstransportwagen MTW
Löschfahrzeug LF16/12
Tanklöschfahrzeug TLF16/25
Drehleiter DLK23/12
Rüstwagen RW2 >>> = 17 Feuerwehrmänner
Feuerwehr Lügde: ELW mit Wärmebildkamera = 2 Mann
Rettungsdienst: DRK RTW Bad Pyrmont = 1 Mann und 1 Frau + NEF (Notarzt) Bad Pyrmont = 1 Mann + Notärztin
Polizei: Streifenwagenbesatzung Bad Pyrmont und Kripo Bad Pyrmont (Brandursachenermittlung)
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